Begleiten Sie uns auf einer aufregenden Reise, während wir in die Welt von Matt und Amy eintauchen, dem Duo hinter dem renommierten YouTube-Kanal Sailing Yacht Florence. Nachdem sie eine bemerkenswerte sechsjährige Weltumsegelung auf ihrem geliebten 37-Fuß-Monohull, Florence, abgeschlossen haben, bei der sie Tausende von Meilen und mehrere Ozeane durchquerten, haben sie sich ein neues Abenteuer zum Ziel gesetzt: eine Reise entlang der atemberaubenden Küste des Vereinigten Königreichs.
Wir haben uns mit Matt und Amy getroffen, die ihre Erfahrungen, Herausforderungen und Highlights ihrer bisherigen Umsegelung des Vereinigten Königreichs teilen. Vom Navigieren durch gefährliche Gezeitenströmungen bis hin zu der Entdeckung versteckter Juwelen entlang der britischen Küste werden wir ihre einzigartige Perspektive auf dieses spannende Abenteuer erkunden.
1. Was hat euch dazu bewegt, das Vereinigte Königreich als nächstes Abenteuer zu umsegeln?
Nach unserem langen Winterrefit von Florence wollten wir sicherstellen, dass alle Wartungsarbeiten und Upgrades, die wir vorgenommen haben, gut funktionieren, bevor wir weiter nach Norden in den Arktischen Kreis segeln. Außerdem haben wir nur 2 Wochen in Großbritannien gesegelt, bevor wir unsere Weltumsegelung starteten, und wollten mehr von unserer heimischen Küste sehen, besonders die schottischen Inseln.
2. Die Küste des Vereinigten Königreichs ist unglaublich vielfältig, mit allem von dramatischen Klippen bis hin zu atemberaubender Tierwelt. Was war bisher das Highlight und worauf freut ihr euch später am meisten?
Das Highlight sind definitiv die Wildtiere, insbesondere die Papageientaucher, sie sind erstaunliche Kreaturen mit Persönlichkeit, und wir waren beeindruckt, wie nah wir ihnen kommen konnten – hier war kein Zoom-Objektiv nötig. Die Landschaft an der Westküste Schottlands ist ebenfalls spektakulär, aber was uns überrascht hat, ist, wie wenige Boote zu den abgelegeneren Ankerplätzen segeln, wir hatten oft ganze Inseln für uns allein. Vor uns liegt Irland, und obwohl es so nah ist, sind wir noch nie dort gewesen.
3. Wie würdet ihr das Segeln rund um Großbritannien im Vergleich zum Segeln in anderen Regionen der Welt bewerten?
Da dies unser Heimatland ist, war es viel einfacher zu kommunizieren, und es war eine Erleichterung, sich keine Gedanken darüber machen zu müssen, wie lange wir mit einem Visum bleiben dürfen. Außerdem gibt es in Großbritannien ein viel größeres Sicherheitsnetz für Segler (Küstenwache/RNLI), das uns zwar hoffentlich nicht zur Verfügung stehen muss, uns aber ein viel sicheres Gefühl gibt, falls etwas schiefgeht. Es ist unmöglich, das Segeln hier mit dem Rest der Welt zu vergleichen, da der Rest der Welt so weit und vielfältig ist.
4. Gab es spezifische Herausforderungen, denen ihr beim Segeln rund um Großbritannien begegnet seid, im Vergleich zu eurer Weltumsegelung?
Nein, aber hier segeln wir viel kürzere Distanzen ohne Ozeanüberquerungen, sodass wir viel mehr Zeit mit der Planung von Routen und Ankerplätzen verbringen mussten. Das Wetter war auch wechselhafter als das meist stabile Passatwetter, das wir in den letzten 7 Jahren erlebt haben, weshalb wir unsere Pläne täglich an die sich ändernden Wettervorhersagen anpassen mussten.
5. Wie navigiert ihr die komplexen Gezeitenströme, starken Winde und das unberechenbare Wetter, das in den Gewässern des Vereinigten Königreichs vorherrschen kann?
Wir haben mehr Informationen in Form von Pilotführern für das Segeln rund um Großbritannien als wir für unsere gesamte Pazifiküberquerung hatten (oder die überhaupt verfügbar waren). Manchmal haben uns die Führer mit Beschreibungen von schrecklichen Gezeitenströmungen erschreckt, und wir haben diese Punkte ernst genommen, aber bisher haben wir es geschafft, die Gezeiten richtig zu timen und daher keine wirklich rauen Bedingungen erlebt. Die starken Winde waren diesen Sommer eine Herausforderung, wenn es darum ging, einen sicheren Unterschlupf vor Windböen von mehr als 40 Knoten zu finden, und unser Fokus lag mehr auf Schutz suchen als auf Erkunden. Hier war die Fülle an Informationen über verfügbare Ankerplätze sehr hilfreich.
6. Wie sehen die täglichen Routinen und Herausforderungen des Lebens an Bord eines Segelbootes während der Umsegelung des Vereinigten Königreichs aus? Wie balanciert ihr Entspannung mit Erkundung?
Wie auch im Rest der Welt beginnt unsere tägliche Routine mit der Wettervorhersage, da diese alles bestimmt, abgesehen davon haben wir keine feste Routine. Wahrscheinlich gelingt es uns nicht besonders gut, Entspannung und Exploration in Balance zu bringen. Wenn das Wetter gut ist, versuchen wir, so viel wie möglich zu erkunden und zu filmen, bis wir erschöpft sind. Dann nutzen wir die Zeit, in der wir uns vor schlechtem Wetter an Bord schützen, um Filmmaterial zu bearbeiten, unsere Route zu planen und das Abenteuer zu teilen. Mit dem wechselnden Wetter kann das Leben an Bord chaotisch sein, wir versuchen, einen Plan für den nächsten Tag zu haben, bevor wir ins Bett gehen, aber dieser Plan ändert sich immer, wenn wir die neueste Wettervorhersage am Morgen ansehen.
7. Angesichts eurer umfangreichen Segelerfahrung, hat das Segeln rund um Großbritannien eure persönliche Entwicklung beeinflusst? Habt ihr etwas Neues über Florence gelernt oder neue Fähigkeiten erlangt?
Wir lernen immer, wie man das Beste aus unserem neuen Rolly Tasker Furling-Staysail herausholt und wie man unseren neuen B&G Radar verwendet, sind nur zwei Beispiele.
Das Anlanden in einigen felsigen Ankerplätzen war eine Herausforderung, in den Tropen wären wir einfach in Badekleidung an Land gegangen und hätten uns in der Sonne getrocknet. Hier haben wir begonnen, unsere Gill Trockenanzüge und ein aufblasbares Kajak zu benutzen, um trocken an Land zu kommen und zu erkunden, wenn das Landen mit dem Dinghy schwierig oder unmöglich wäre. Wir denken, dass dies eine sehr nützliche Technik wird, wenn wir in kältere Gewässer segeln.
8. Welche Gill-Produkte habt ihr auf eurem Abenteuer bisher als besonders nützlich empfunden?
Definitiv die OS1 Regenbekleidung, das Wetter war schrecklich, und diese hat uns in allen Bedingungen warm und trocken gehalten. Darüber hinaus greifen wir immer zu unseren Fitzroy-Jacken, die wir als winddichte Schicht beim Segeln verwenden und die sich leicht in einem Rucksack für Land-Erkundungen verstauen lassen. Der britische Sommer hat es uns ermöglicht, all unsere Gill-Ausrüstung zu schätzen (einschließlich Thermo-Kleidung), wir wären ohne die richtige Ausrüstung, die uns warm und trocken hält, völlig unglücklich gewesen.
9. Was sind eure langfristigen Segelziele? Habt ihr nach der Umsegelung des Vereinigten Königreichs Pläne für zukünftige Abenteuer?
Florence in den Arktischen Kreis zu segeln. Diese Umsegelung des Vereinigten Königreichs ist eine Erprobungsreise, um sicherzustellen, dass Florence und unsere Ausrüstung bereit sind, 2025 in die Arktis zu segeln. Unsere Reise in den Arktischen Kreis wird bestimmen, was wir danach tun. Wenn es uns gefällt, gibt es viele Möglichkeiten in höheren Breitengraden, aber auf jeden Fall gibt es noch eine riesige Menge der Welt, die wir mit dem Boot nicht gesehen haben.
10. Rückblickend auf eure Erfahrungen, welchen Rat würdet ihr jemandem geben, der davon träumt, rund um das Vereinigte Königreich oder die Welt zu segeln, sich aber von der Aussicht eingeschüchtert fühlt?
Macht es einfach, es kann schwierig sein, aber es ist sehr lohnend. Teilt die Herausforderung in kleinere Abschnitte auf, um sie handhabbarer und leichter verständlich zu machen. Fühlt euch nicht gezwungen, alles im Detail zu planen, bevor ihr anfangt. Wir haben die Weltumsegelung von Ozean zu Ozean geplant und unsere Reise rund um Großbritannien von Woche zu Woche geplant. Wenn ihr könnt, sucht jemanden, der es schon getan hat, und trinkt ein Bier mit ihm, wir hatten das Glück, Freunde zu haben, die 10 Jahre vor uns um die Welt gesegelt sind, und ihr Rat war unbezahlbar. Setzt ein Datum, um zu starten, der einzige wirkliche Unterschied zwischen einem Traum und einem Plan ist ein Datum.